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Glasvitrine vs. Onlineshop – wie eine Idee zum Startup wird

By Grischa

Ich habe mich gefreut, als mich vor ein paar Wochen Patrick anschrieb und um eine Einschätzung zu seinem Hotellerie- Startup bat. Ein Produkt nah am Kunden und mit der Einschätzung von Fachleuten zu entwickeln macht Sinn.

Mit padaja soll die Glasvitrine, die noch in vielen Lobbies steht durch einen Online Shop ersetzt werden.

Diese Lösung könnte dem Gast einen Zusatzservice und dem Hotelier Einnahmen über Provisionen bieten.

Zwar hat das Produkt schon Preise gewonnen, die Entwicklung jedoch ist noch nicht ganz abgeschlossen. So hat sich padaja kürzlich mit code2order zusammengetan, um Shopping und die digitale Gästemappe mit Zusatzfunktionen aus einer Hand anzubieten.

Das Gründerteam von padaja besteht aus Patrick Deseyve, Daniel Etti und Jannis Gerlinger.
Jannis und Daniel kannten sich schon als Kinder und arbeiteten gemeinsam als Freelancer an Online-Projekten für Agenturen. Noch während des Studiums gründeten alle 3 eine Agentur, um aber dann nicht direkt in die Selbstständigkeit zu starten sondern zunächst Berufserfahrung zu sammeln. 5 Jahre später ist klar, wo die Reise hingeht.

Mit der Gründung von padaja bestand die Idee, einen Online-Shop für den Lederwaren-Einzelhandel von Daniels Mutter zu erstellen. Der Online-Shop bedient Dienstreisende und um mit diesem Reichweite aufzubauen, beschlossen Patrick, Daniel und Jannis dahin zu gehen, wo sich ihre Kunden aufhalten. In die Hotels.

Mit padaja Hotel-Shopping wollen die Gründer das Shopping Erlebnis für Gäste ausbauen und mit hochwertigen Produkten mehr bieten als Zahnbürsten und Souvenirs.

padaja_team2_hotelblog

Als Aussteller auf der Intergastra 2016 konnten die Hotelneulinge Eindrücke gewinnen und Kontakte knüpfen. Sie sahen sich darin bestätigt, dass die digitale Transformation nicht nur begonnen hat sondern wir schon mittendrin sind.

Um ihre Produkte dem Gast zugänglich zu machen, muss padaja erst einmal die Hoteliers von dem Mehrwert ihres Online Shops überzeugen. Ihr gutes Verkaufsargument ist hier die Provision, die bei 10% pro verkauften Artikel liegt.

Prozess/Ablauf

Über die Web-App von padaja, hat der Gast hat die Möglichkeit ausgewählte Produkte im Hotel direkt einzukaufen. Diese können an der Rezeption abgeholt oder nach Hause geliefert werden. Die Web-App/mobile Website von padaja ist dabei über das eigene Smartphone oder über den Hotel-Terminal in der Lobby zugänglich. Der komplette Bestellablauf und die Zahlung findet dabei über padaja statt. Das Hotel verdient bei jedem verkauften Artikel an einer Provision mit.

padaja_aufsteller_hotelblog

Sortiment

Der Hotel-Shop umfasst relevante Produkte für Hotel-Gäste. Das sind

  • LEDERWAREN – Koffer | Taschen | Rucksäcke
  • ACCESSOIRES – Uhren | Schmuck | Brillen
  • UNTERHALTUNGSELEKTRONIK – Kopfhörer | Bluetoothboxen | Powerbanks
  • REISEZUBEHÖR – Weltstecker | Nackenkissen | Kulturbeutel-Set

Zusätzlich kann das Hotel auch seine eigenen Produkte anlegen und diese über den Hotel-Shop digital verkaufen.

padaja_hotelterminal_hotelblog

Ich hätt da noch ein paar Fragen, Patrick:

1) Die Glasvitrine wird durch oben dargestellten Terminal mit Display ersetzt, richtig?

Ja und nein. Das hängt davon ab, welches Paket der Hotelier bucht.  In der einfachsten Ausführung erhält das Hotel für jedes Zimmer einen Aufsteller, auf dem das Shopping erklärt wird und der Gast dann über einen QR-Code mit seinem eigenen Smartphone shoppen kann (http://www.hotelshop.padaja.de/).
In der größten Ausführung kann das Hotel einen Terminal dazu buchen, der dann in der Lobby aufgestellt wird.  Der Terminal enthält weitere Mehrwerte, z.B. Digital Signage.

2) Ist das Sortiment im Display vorgegeben oder flexibel?

Auch hier bieten wir in der Basis-Version ein Standard-Sortiment durch uns an. In der individuellen Version kann das Hotel eigene Produkte einbinden und den Shop im eigenen Design gestalten lassen.

3) Was kostet den Hotelier das? Wie viel muss er verkaufen, damit sich die Vitrine refinanziert hat? Wie hoch ist die Provision?

In der Basis-Version fallen keine Kosten für das Hotel an. Das Hotel bekommt die Aufsteller für das Zimmer geliefert und verdient ab dem ersten Kauf mit. Wir bezahlen Provisionen in Höhe von 10% des Verkaufspreises. Im Schnitt haben wir einen durchschnittlichen Warenkorbwert von 140 Euro, das bedeute ein Hotel erhält im Schnitt 14 Euro pro Verkauf.
Durch eine Einbindung z.B. bei Code2Order können die Ausgaben für eine digitale Gästemappe bereits durch einen Verkauf pro Zimmer pro Monat refinanziert werden.

4) Welche Produkte genau befinden sich in der Vitrine?

In der Vitrine stehen Produkte, die sehr gut im Onlineshop laufen. Wir sind hier aber flexibel und werden je nach Hotelkategorie auch die Preisklasse der Produkte anpassen.

5) Auf dem Foto sind die Taschen im Display, dh. Diese könnten direkt im Hotel mitgenommen werden. Was ist mit dem Reisezubebehör und der Reiseelektronik? Das sind ja die Dinge, die im Hotel wirklich benötigt werden. Wo bietet der Hotelier diese Artikel an?

Der Hotelier erhält von uns eine Box mit allen direkt mitnehmbaren Artikeln. Sobald der Gast im Hotelzimmer oder am Terminal einkauft, kann er sich das originalverpackte Produkt an der Rezeption abholen. Reisezubehör und Reiseelektronik wird in den kommenden Wochen im Shop dazukommen. Der Shop wird insgesamt mehr auf die Bedürfnisse der Hotelgäste ausgelegt.

6) Ist die Vitrine/Software mehrsprachig?

Die komplette Shoppinglösung, egal ob Aufsteller auf dem Zimmer oder Terminal sind in englisch und deutsch verfügbar.

7) Welche Qualität haben die Produkte?

Wir führen fast alle bekannten Marken. Den Onlineshop, der auch die Grundlage fürs Hotelshopping bietet findest du hier.

8) Es wird momentan an der Einbindung bei code2order gearbeitet. Ab wann, wo und wie tretet ihr gemeinsam auf? An wen soll der Hotelier sich wenden, wenn er jetzt Infos haben möchte?

Derzeit gehen wir schon gemeinsam in den Vertrieb und Verkaufen die Lösung als Gesamtpaket bzw. bieten Hotels, die bereits Code2Order nutzen eine nachträgliche Einbindung des Shoppingmoduls an. Sowohl die reine Shopping-Lösung als auch die gemeinsame Lösung mit Code2Order kann bezogen werden. Hotels können sich für beide Produktvarianten bei uns melden.

9) Wie genau funktioniert code2order?

Der Vorteil bei Code2Order ist, dass der Gast über sein eigenes Gerät (Smartphone oder Tablet) auf die digitale Gästemappe zugreift. Das Hotel hat damit keine hohen Anschaffungskosten für Hardware. Es handelt sich um eine Web-App, d.h. der Gast muss nicht einmal eine App installieren sondern kann einfach einen QR-Code scannen.

10) Wieviele Produkte muss der Hotelier auf Lager halten?

Der Hotelier muss ausschließlich die „Produkte zur Direktmitnahme“ in einfacher Ausführung verstauen. Allerdings bezahlt er diese Artikel nicht, diese bleiben immer Eigentum von padaja.

11) Treten Hotel und padaja als zwei unabhängige Partner auf?

Der Verkauf, die Abrechnung, die Rechnung usw. läuft alles zwischen Gast und padaja. Retouren, Reklamationen usw. wickelt alles padaja ab. Dem Hotelier entsteht lediglich der „Aufwand“, das gekaufte Produkt an den Gast zu übergeben, wenn dieser sich an der Rezeption meldet.

Patrick, ich wünsch euch viel Erfolg.

Grischa

Credits: Bilder mit freundlicher Genehmigung von padaja.


Tags

Code2Order, Glasvitrine vs. Online Shopping, Innovation, Padaja, Patrick Deseyve, Shopping, Shopping Terminal, Software, Start up, Tech Review, Zusatzgeschäft


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  1. Die Präsentation ist ansprechend. Die Idee interessant,weil zeitgemäß. Die Vitrinenära ist vorbei. Oft wirken sie ungepflegt oder piefig, ein bisschen wie die Schaufenster in der DDR. Manchmal stehen sie in einem verlassenen Winkel des Hauses oder jwd in den dunklen Gängen zum Fitnessraum, zur Sauna oder Tagungsräumen. Das zu ändern, das halte ich für einen guten Einfall! Aber das mit den „Aufstellern“ ist noch nicht überzeugend. Ausgelegte Werbung sehe ich mich gar nicht an. Da sollte padaja besser nachdenken.

  2. Vielen Dank für die Einschätzung und den Zuspruch, die Glasvitrine zu optimieren.
    Den Aufsteller sehen wir als einfachste Variante, das Thema Shopping ins Hotel zu bringen
    und er dient als kostenfreier Einstieg für die Hotels. Das Hotel erhält im eigenen Design gestaltete Aufsteller für jedes Zimmer und verdient direkt ab dem ersten Verkauf mit.
    Auch wir sehen den Terminal deutlich verkaufsstärker und aktivierender in der Lobby.

    Welche Art der Aktivierung auf dem Zimmer würde Sie zum scannen des QR-Codes animieren?

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