Ein junger Mann unterschreibt einen Ausbildungsvertrag für eine Hotelfachausbildung in Berlin. Kurz vor Ausbildungsbeginn melden sich die Eltern, dass die Ausbildung nicht angetreten werden kann, weil man keine Wohnung für den Sohn gefunden habe. Einzelschicksal? Noch. Aber die Situation auf den Wohnungsmärkten in deutschen Ballungszentren verschärft sich. Sich eine Wohnung vom Azubi-Gehalt in München oder Hamburg zu finanzieren, ist Utopie. Alternative: Jeden Tag 100 Kilometer pendeln.
Dass Wohnraum für Fachkräfte, Azubis oder Praktikanten, der vom Arbeitgeber gestellt wird, ein Argument für die Mitarbeitergewinnung ist, wird mir von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit bestätigt: „Fachkräfte, zum Beispiel aus Spanien, kommen in deren Off-Season für einige Monate nach Deutschland, um in hiesigen Hotels Geld zu verdienen. Praktikanten aus England suchen Arbeitgeber, die Ihnen vorübergehend eine Bleibe stellen. Für beide Gruppen finden wir in Berlin kaum Arbeitgeber, die Wohnraum anbieten. In Brandenburg oder an den Küsten sieht das anders aus.“
Das Stellen von Mitarbeiterquartieren für Hotelangestellte in Ferienregionen hat in Deutschland Tradition. Eine Personalwohnung in der Großstadt anzubieten, eher weniger. Zu hohes Risiko, zu hohe Investition, zu hoher Aufwand. Wirklich?„Bisher haben sich die Bewerber selbst organisieren können“, heißt es aus den Reihen der Personalchefs der Hotels.
„Es zählt nicht zu den originären Aufgaben eines Hoteliers, sich um den Wohnraum seiner Mitarbeiter zu kümmern. Wir überreichen Mitarbeitern, die neu in der Stadt sind, eine Liste mit Wohnungsportalen.“ Reicht das?
Im Battle for Talents konkurrieren Hotels untereinander. Außer anderen Benefits wie Monatskarten oder vergünstigten Fitnesskursen, mit denen Arbeitgeber das Grundgehalt Ihrer Mitarbeiter aufwerten, kann auch das zumindest übergangsweise Stellen einer Unterkunft zu einem ausschlaggebenden Vorteil im Wettbewerb um Mitarbeiter werden. So sucht ein Berliner Hotel zurzeit ein Grundstück für den Bau von Mitarbeiter-Apartments. Andere bieten an, ein Zimmer im Hotel zu bewohnen, bis die eigene Wohnung gefunden ist. Viele gehen auf die Wünsche Ihrer wohnungssuchenden Mitarbeiter ein, Besichtigungstermine in der Dienstplangestaltung zu berücksichtigen.
Um Menschen für die Arbeit im Hotel zu begeistern, sind viele individuelle Argumente nötig. Gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Wertschätzung durch den Arbeitgeber, Freiräume für die persönliche Weiterentwicklung und anderes mehr. Viele Arbeitgeber haben das erkannt und reagieren darauf. Auch weil diese Themen in der Branche ausgiebig diskutiert werden.
Günstigen Wohnraum in Arbeitsnähe anzubieten, alternativ finanzielle Unterstützung bei den Mietzahlungen zu leisten oder tatkräftig bei der Suche nach der geeigneten Bleibe zu unterstützen. Das alles wird an Bedeutung gewinnen. Für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Vorreiter dieses Themas nicht nur in ihren Resort-Destinationen annehmen, sondern den griffigen Vorteil auch für ihre Employer-Branding-Maßnahmen in Großstädten nutzen.
Die Schlacht gegen die OTA’s ist verloren. Wie sollen Hotelkonzerne oder Privathotels aufholen, was sie zu lange vernachlässigt haben: Eine attraktive Möglichkeit bieten, ein Hotelzimmer zu buchen. Der Zug ist abgefahren. Punkten könnten Hotels jedoch auf einem anderen, ihnen ganz eigenen Spielfeld, denn kein OTA hat die Möglichkeit einen Gast in so intimen Situationen anzusprechen,
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Ich würde gern meine Erfahrungen von gestern Abend mit Euch teilen. Ich war neben zahlreichen anderen Gästen als Vertreter des DEHOGA Berlin und als Mentor zum METRO Accelerator powered by Techstars Demo Day nach München ins Kesselhaus eingeladen. Erst dachte ich, der Weg von Berlin mit dem Auto wäre mir zu weit…aber dann bin ich kurzerhand
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